Grundinformationen zum Australian Shepherd

Der Australian Shepherd auch liebevoll „Aussie“ genannt, ist ein individuell sehr unterschiedlicher Hund was seine Erscheinung als auch seinen Charakter betrifft. Insofern ist es wichtig, dass Sie sich im Vorfeld intensiv mit der Rasse, den Züchtern Ihrer Wahl sowie dessen Zuchthunden auseinandersetzen. Hat der Australian Shepherd den richtigen Platz, den richtigen Besitzer oder Familie gefunden, ist er ein treuer und begeisterter Gefährte.

Hunde von RandalenBande

Der Australian Shepherd und Miniature American Shepherd als Hüte- und Wachhund

Der Australian Shepherd als auch der Miniature American Shepherd gehören zur Gruppe der Hütehunde. Das bedeutet, dass jeder Hund Hüte- oder Arbeitsaktivität auf unterschiedlichem Niveau entwickeln kann. Einige Hunde neigen dazu Ihre Kinder, die Kinder des Nachbarn, Fahrräder, Enten, Autos, andere Hunde oder auch Jogger zu hüten. Das kann beispielsweise auch das Schnappen (nicht Beißen) nach den Fesseln, den Händen oder dem Gesicht beinhalten. Die Ursprungsrasse der Australian Shepherd wurde auch als Wachhund gezüchtet. Viele Australian Shepherd als auch Miniature American Shepherd können daher unter Umständen auch einen sehr ausgeprägten Wach- und Schutzinstinkt entwickeln.

Ein aktiver Lebensstil als Grundvoraussetzung zur Anschaffung

Beide Hunderassen sind aktive Hunde. Sie fordern regelmäßige Aktivitäten, ob es sich dabei um Spaziergänge kombiniert mit Spiel handelt oder ob Sie auf dem Hundeplatz z.B. Agility oder Obedience trainieren. Beide Hunderassen sind auf jeden Fall vielseitig einsetzbar und bis ins hohe Alter lernbegierig. Beide Rassen sind in der Regel gegenüber Artgenossen, gleich welcher Rasse, sehr verträglich und sozial begeisterte, weil kommunikative Hunde. Am meisten schätzen sie aber den ständigen Kontakt zu anderen Australian Shepherd oder Miniature American Shepherds. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in den meisten Familien, in die irgendwann der erste Australian Shepherd oder Miniature American Shepherd eingezogen ist, inzwischen zwei oder mehrere Australian Shepherd/Miniature American Shepherd leben, beziehungsweise der Wunsch nach einem Zweithund entsteht, da sich diese Rassen ganz besonders für eine Mehrhundehaltung anbieten.

Gesundheit

Der Australian Shepherdund der Miniature American Shepherd:

relativ gesunde Hunderassen

Trotzdem gibt es einige genetisch bedingte Krankheiten. Es ist wichtig, das Potenzial von medizinischen Problemen in den Rassen zu kennen und aktuelle genetische Weiterentwicklungen zu bewerten und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Der Verein hat für die beiden Rassen verpflichtende Untersuchungen definiert, die Bestandteil der Zuchtzulassung sind. Bezüglich des MDR Status (Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten) der bei vielen Hütehundrassen vorkommt, gibt der Club für jeden gezogenen Welpen ein MDR-Zertifikat mit den Welpenpapieren aus, damit der Besitzer über den eventuellen Status seines Hundes informiert ist. Alle Zuchthunde müssen auf den MDR-Status hin untersucht werden. Fragen Sie auch zum Thema Gesundheit Ihren Züchter, welches Krankheitsrisiko in seinen Blutlinien auftauchen kann. Ein verantwortlicher Züchter wird Ihnen darüber ehrlich Auskunft geben.

Gesundheitsfonds

Von den Züchtern des CASD wird ein Gesundheitsfonds unterhalten. Von jedem gezogenen Welpen werden 5 EUR in diesen Fonds einbezahlt. Der Zweck des Fonds ist es, Studien im Bereich der Gesundheit zu fördern, sowie Unterstützung für unter dem CASD gezogenen Hunde zu gewähren, die an genetisch bedingten Erkrankungen leiden.

Canine Health Responsibility (CHR)

Hunde, die über das Mindestmaß der geforderten Untersuchungen hinaus untersucht werden, erhalten für ihre Hunde unterschiedliche Gesundheitstitel. Auch für Würfe, die bis zu einem gewissen Prozentsatz der Nachkommen alle Pflichtuntersuchungen nachweisen können, wird dieser Titel an die Zuchtstätten vergeben. Damit dokumentieren diese Züchter ihr Engagement für die Gesunderhaltung der Rasse.

Verhaltenstest

Seit 2012 gibt es die Möglichkeit, einen Verhaltenstest mit seinem Hund zu absolvieren. Der Test wurde von der Uni Hannover entwickelt und in Zusammenarbeit mit Dr. Esther Schalke im Jahr 2020 modifiziert.

Der Club für Australian Shepherd Deutschland e.V. informiert:

Der CASD zum Thema Merle & NBT

Merle und Qualzucht

Der Australian Shepherd und der Miniature American Shepherd stehen ebenfalls im Fokus der neuen Tierschutzverordnung. Wesentliche Themen – neben vielen anderen – sind dabei die Farbe Merle sowie der Natural Bobtail, zwei Merkmale, die in der Rasse schon immer vertreten waren. Hierzu möchten wir Stellung beziehen, dann viele Menschen sind extrem verunsichert. Eines vorweg: Merlefarbene Hunde sind gesunde Hunde – alle unsere Hunde sind gesunde Hunde!

Wir führen seit über 20 Jahren das Zuchtbuch der Australian Shepherd und seit ca. 3 Jahren – seit der FCI-Anerkennung – auch für Miniature American Shepherd. Der Australian Shepherd wird seit 1930 in den USA gezüchtet und in der Rasse gab es schon immer die Farbe Merle oder Natural Bobtails. Der nachfolgende Kommentar gilt für beide Rassen gleichermaßen.

Der CASD hat folgende Punkte in seinem Zuchtprogramm umgesetzt:

Darüber hinaus hat der CASD auch Mindesthaltungsbedingungen, die weit über das Deutsche Tierschutzgesetz hinausgehen, wie beispielsweise das Verbot einer Zwingerhaltung oder das Belegen von Hündinnen ab 2 Jahren mit 365 Tagen Zuchtpausen zwischen den Würfen und längeren Zuchtpausen bei sehr großen Würfen.

Alle Zuchtstätten sind abgenommen und alle Züchter haben eine Neuzüchterschulung absolviert.

Jetzt kommt der Gesetzgeber plötzlich mit der Behauptung, dass die Farbe Merle sowie der Natural Bob (NBT) ein Qualzuchtmerkmal sei. Im CASD ist – wie bereits erwähnt – die Zucht Merle x Merle und NBT schon immer verboten. Im CASD wurden schon immer Merlefarbene Hunde mit Solidfarbenen (einfarbigen) Hunden verpaart und NBT mit langrutigen Hunden.

Wir sind fassungslos. Fassungslos, wie nun plötzlich das Ergebnis einer neueren Studie aus 2018 unsere wunderbaren Hunde in Verruf bringt. Fassungslos wie Labore, die es eigentlich besser wissen müssten, zu Fehlinformation beitragen. Fassungslos wie Zeitschriften ebenfalls mit Falschinformationen Angst vor der Farbe Merle machen, ohne gründlich zu recherchieren oder die Genetik, die dahintersteckt, zu verstehen und damit die Rassen in Verruf bringen. Dabei möchte auch die Initiatorin der Studie zum Merle-Gen Mary Langevin, die Ergebnisse nicht in dieser Weise interpretiert haben, wie sie jetzt hier in Deutschland zur Debatte stehen.

Die im CASD gezogenen Merles sind gesund – das können wir belegen!

Der CASD als Verein hat immer im Sinne des Tierschutzgesetzes gehandelt und wir verstehen nicht, warum jetzt gerade die Verbände oder Züchter, die das alles umgesetzt haben, in den Fokus geraten.

Wir haben immer unsere Hausaufgaben gemacht und werden dies auch weiterhin tun. So werden wir auch das Thema Merle in Verbindung mit der neuen Studie und den neuen Erkenntnissen von Mary Langevin lösen und mit verbindlichen Regelungen die Zuchtordnung anpassen.

Diejenigen, die bereits merlefarbene Hunde hatten oder haben wissen, dass es sich um eine Falschinformation handelt, sie sind in der Gefahr sich keinen merlefarbenen Hund mehr anschaffen zu können, falls der Gesetzgeber hier tatsächlich Erfolg hat. Dann wird man merlefarbene Hunde im Ausland oder über dubiose Quellen anschaffen müssen, denn manch ein CASD Züchter wird dann wegen der umfangreichen und ungerechten Auflagen die Zucht vielleicht aufgegeben haben. Diese Entwicklung hat der Gesetzgeber mit seinen ausführenden Behörden zu verantworten. Ein erschreckendes Szenario.

Dabei weiß jeder, dass die Leistung eines Züchters vor allem auch daran gemessen wird, wie er seine Welpen aufzieht und sozialisiert. Eine Arbeit, von denen viele Hundeliebhaber profitieren, wenn man einen umweltsicheren Hund haben möchte.

Wenn man gesundheitliche Einschränkungen festgestellt hätte, wären wir selbst als Züchtergemeinschaft aktiv geworden, so wie wir es in der Vergangenheit bei verschiedenen neuen Erkrankungen immer praktiziert haben. Diese neuen Erkenntnisse zum Merle-Gen gibt es erst seit 2018. Der CASD hat bereits seit seiner Hauptversammlung in 2021 (in 2020 fiel diese wegen Corona aus) beschlossen, Daten zu der Verbreitung der verschiedenen Merleallele zu sammeln, denn nur mit mehr Informationen kann man sich schlussendlich auch seriös entscheiden, wie man mit dem Thema umgeht und welche weiteren Schritte notwendig sind, um dem Thema gerecht zu werden. Dabei muss man dazusagen, dass in §11 des Tierschutzgesetzes schon lange Merle als Qualzuchtfaktor erwähnt wird, zu diesem Zeitpunkt gab es die Studie mit den Ergebnissen zu den Merleallelen noch gar nicht. Die Einschätzung beruhte damals auf anderen Studien, die heute sogar vielfach überholt sind. Gemeint waren homozygote Merles (M/M) , also ein Verpaarung von zwei merlefarbenen Hunden, so wie sie in unserer Zuchtordnung schon immer verboten war und ist und ja, auch wir sind gänzlich gegen solche Verpaarungen. Jetzt wird diese neue Studie dazu benutzt, diese Formulierung im Tierschutzgesetz ganz neu zu interpretieren. Wir wiederholen es gerne nochmals, als Rassehundeverein stehen für den aktiven Tierschutz, wir haben unsere strengen Regeln zu Zucht, zur Haltung von Hunden und Aufzucht von Welpen. Wir tun wesentlich mehr, als das Tierschutzgesetz von uns verlangt. Wir können beileibe nichts dafür, wenn die Farbe Merle bei Rassen eingekreuzt wird, in denen es die Farbe bisher nicht gab oder für die sogenannten Designerdogs verwendet wird, wie Aussiedoodle, Aussiedor und mehr. Verursacher sind hier „Züchter“, die nur sich selber verantwortlich sind und Hundekäufer, die einen „exklusiven“ Hund haben möchten, egal welche gesundheitlichen Probleme damit verbunden sind. Wir können die Dinge, die richtig sind für uns seriös lösen, offen darüber kommunizieren, was wir nicht können, sind die negativen Entwicklungen verhindern, die uns nun auch ungefragt in Verruf bringen. Der Gesetzgeber hat es in der Hand ein sogenanntes Heimtierzuchtgesetz auf den Weg zu bringen, damit grundsätzlichen Dinge von allen am Markt Beteiligten eingehalten werden.

Wir möchten daher behaupten, dass der Aussie und der Miniature American Shepherd, so wie sie bei uns im Verein gezogen sind, keine Qualzuchten sind!

Erfreuen Sie sich weiterhin an der Farbe Merle, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Wer sich weiter informieren möchte, kann gerne unseren aktuellen Bericht zur Gesundheit unserer Rasse durchlesen.

Wir fühlen uns für der Gesundheit und dem Wohlergehen der von uns betreuten Rassen verpflichtet und das nicht erst seit dieser aktuellen Situation.

Die Mitglieder und Züchter des CASD

(Quelle: Der Text wurde übernommen von der Homepage des Clubs für Australian Shepherd & Miniature American Shepherd Deutschland e.V.)